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15.05.2025

Auf Einladung der Innung Elektrotechnik Hagen fand die Mitgliederversammlung im Kongress- und Tagungszentrum Arcadeon statt. Bei schönstem Sonnenschein und frühsommerlichen Temperaturen waren rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Nordrhein-Westfalen angereist.

Grußworte aus der Region überbrachten Kirsten Fischer, Stadtmarketing Hagen, sowie aus der gastgebenden Innung Elektrotechnik Hagen Geschäftsführer Ass. Sebastian Baranowski und Obermeister Oliver Böhme.

Insgesamt nahmen die Delegierten von 38 der insgesamt 62 Mitgliedsinnungen der E-Handwerke NRW teil, die 104 (= 65 %) der 160 Vertreterstimmen repräsentierten.

In seinem Bericht widmete sich Präsident Martin Böhm zunächst der Fachmesse elektrotechnik, die sich Mitte Februar erneut im Aufwärtstrend und mit durchweg positiver Resonanz seitens der Aussteller und Besucher zeigte. Ab 2027 findet die elektrotechnik vom 16. bis 18. Februar, dann von Dienstag bis Donnerstag, statt.

Im Bericht des Präsidenten standen im Weiteren folgende Themen im Fokus:

Wirtschaftliche Lage: „Die wirtschaftliche Rezession in Deutschland festigt sich immer mehr und ist auch in unserem eigentlich recht krisenfesten E-Handwerk angekommen“, fasste Martin Böhm die derzeitige Situation zusammen und bezog sich hier u.a. auf die Beschäftigungsentwicklung im E-Handwerk. Er ging dabei auch auf die aktuelle ZVEH-Konjunkturumfrage (vgl. E.PUNKT 04/2025) ein. „Hoffen wir, dass die neue Regierung Mittel und Wege findet, unsere Wirtschaft wieder zu beleben.“

Positionen des E-Handwerks zum Koalitionsvertrag: Martin Böhm konzentrierte sich bei seiner Bewertung des Koalitionsvertrags auf die 10 relevanten Forderungen der E-Handwerke (vgl. E.PUNKT 02/2025).

Tarifentgeltsicherungsgesetz NRW: Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge werden verstärkt auch Beschäftigte mit weit untertariflicher Bezahlung eingesetzt. Das Land NRW plant hierzu ein neues Gesetz, um dem entgegenzuwirken, möchte dies allerdings nur auf Landesebene umsetzen, obschon der wesentliche Anteil der öffentlichen Ausschreibungen von Städten und Kommunen ausgeht. Der FEH.NRW ist hier weiterhin im Dialog mit dem Arbeitsministerium.

Wärmepumpenoffensive NRW: Ab 2025 sollen jährlich 125.000, ab 2030 dann jährlich 200.000 Wärmepumpen installiert werden. Inwieweit dies realisierbar ist – bezogen auf 2025 fast doppelt so viel wie im Rekordjahr 2023 und dreimal so viel wie im letzten Jahr –  und was die E-Handwerke dazu beitragen können, wird der weitere Austausch mit dem Wirtschaftsministerium zeigen.

Fachkräftevermittlung NRW: Die Bundesagentur für Arbeit - Regionaldirektion NRW – möchte arbeitslos gewordene Elektriker (Fachkräfte, die fit für den Arbeitsmarkt sind) auf Innungsebene vermitteln; Innungen können sich zur Kontaktaufnahme an die Verbandsgeschäftsstelle wenden.

Gefahrstoffverordnung: Anfang Februar gab es einen Austausch im NRW-Arbeitsministerium, bei dem die Zusage getroffen wurde, dass sich die Beamten der Bezirksregierungen zunächst vorrangig mit der Durchführung von Sachkundeprüfungen auseinandersetzen sollen und nicht mit Baustellenbesichtigungen. Dennoch müssen „Aufsichtführende“ bereits heute über entsprechende Sachkunde verfügen. Die Schulungen derzeit auszusitzen, kann ein fataler Fehler für Betriebe sein. Denn wenn die Baustellenkontrollen beginnen, wird es vermutlich so schnell keinen buchbaren Seminarplatz mehr geben.

Vom NRW-Arbeitsministerium zugesagt wurden zudem Informationsmedien für Endkunden, die jedoch noch nicht vorliegen. Ungelöst ist außerdem das Problem der arbeitsmedizinischen Vorsorge mit Blick darauf, dass es viel zu wenig Arbeitsmediziner gibt.

Über den Unternehmerverband NRW engagiert sich der FEH.NRW für eine Überprüfung und Korrektur der Gefahrstoffverordnung – dazu wurden Minister Karl-Josef Laumann als Leiter der Arbeitsgruppe Gesundheit und Ministerin Ina Scharrenbach als Leiterin der Arbeitsgruppe Bauen kontaktiert. Direkt involviert ist der FEH.NRW auch bei der BG ETEM u.a. in die „Branchenlösung Staub bei Elektroinstallationsarbeiten“.

ÜLU-Förderung: Die ÜLU-Förderung des Landes NRW wird nach Intervention des Handwerks im ersten Ausbildungsjahr nun doch nicht komplett gestrichen, allerdings nun in abgesenkter Höhe fortgesetzt.

Zum Ende seines Berichts fasste Präsident Martin Böhm noch die Geschehnisse aus den Fachbereichen Elektrotechnik, Elektromaschinenbau und Informationstechnik kurz zusammen; vgl. Technik-NEWS.

Der Bericht des Präsidenten verdeutlicht das breit aufgestellte Engagement des FEH.NRW auf politischer Ebene, um hier wichtige Aspekte aus Sicht der E-Handwerksbetriebe im politischen Entscheidungsprozess einzubringen.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden dieses Mal auch zwei Nachwahlen für den Verbandsvorstand durchgeführt. Dies vor dem Hintergrund, dass Arnd Hefer sein Amt als Vorsitzender des Wirtschafts-Ausschusses zur Verfügung gestellt hatte, weil er seit Beginn des Jahres nicht mehr als Unternehmer tätig ist. Die Mitgliederversammlung wählte seinen bisherigen Stellvertreter Frank Lefarth, bisheriger Beisitzer im Vorstand des FEH.NRW, zum neuen Vorsitzenden des Wirtschafts-Ausschusses und Alfred Hörbelt, Obermeister der Fachinnung für Elektrotechnik Coesfeld, als neuen Beisitzer in den Verbandsvorstand.

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